Mit Gro Steinsland in Granavollen

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In der Region Granavollen trafen wir Gro Steinsland und führten ein spannendes Interview mit ihr vor den Geschwisterkirchen. Gro Steinsland ist Religionshistorikerin und hat          35 Jahre als Professorin an der Universität in Oslo gearbeitet. Ihre Forschungsgebiete umfassen Themen wie vorchristliche Religionsgeschichte oder Leben und Gesellschaft im Mittelalter. Außerdem beschäftigte sie sich viel mit den Christianisierungsprozessen der skandinavischen Länder. Wir hätten also einiges versäumt, wenn wir im Rahmen unseres Projektes nicht die Gelegenheit genutzt hätten, ein Treffen mit ihr zu arrangieren.

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*Der schlaue Runenstein – Stabkirchen und Baukunst – Spiegel von identitätskonstruktivem Synkretismus?

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Artikel von Björn Griebel

Stabkirchen & Baukunst – Spiegel von identitätskonstruktivem Synkretismus?

Heidnische und vermeintlich heidnische Darstellungen an norwegischen Bauwerken

Noch immer identifiziert und definiert sich Norwegen über seine mittelalterliche- und vormittelalterliche Vergangenheit. Das sogenannte Erbe der Vikinger dient als Konglomerat mannigfaltiger und grob definierter Attributionen der Zementierung eines Selbstbildnisses im In- und Ausland. Unklar bleiben die Nuancen, die tatsächlichen Eigenschaften, welche die Norweger_innen im Selbst- und Außenbild durch dieses Ahnenerbe von anderen Nationen zu unterscheiden haben. Hierbei geht es um mehr als nur die bloße Tatsache einer differenten Position im Potpourri historischer Ereignisse. Die Geschichte ist nicht nur die Geschichte ungekannter Ortsansässiger aus längst vergangenen Tagen, es ist eben die Geschichte von heroischen und heroifizierten Volksgenossen, einstigen Verwandten, deren Glanz im heutigen Norwegen noch zu schimmern scheint und deren vermeintlich typische Eigenschaften, so man dieses Erbe nicht der Vergessenheit preisgibt, sich für die Menschen verfügbar halten lassen.

„Borg Bryggerier ble etablert i 1855. Vikingen er vårt symbol på stolthet og uavhengihet[…]“[1] Wie das folgende Beispiel anschaulich zeigt, variiert die Symbolik nicht nur in den Möglichkeiten der in alte Zeiten zugedachten persönlichen Charakteristika, sondern die Identifikation mit der Vikinger- und Vorvikingerzeit bedient sich auch stets, und scheinbar ebenso beliebig, religiöser Symboliken: Weiterlesen

Norwegens Pilgervater: Eivind Luthen und die Pilegrimsfelleskapet St. Jakob

 

Artikel von Hannah Kauther

Eivind Luthen ist ein Experte wenn es ums Pilgern allgemein und ganz speziell in Norwegen geht. Der 62-jährige arbeitet und beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit dem Thema; 1992 veröffentlichte er unter anderem das erste Buch über das Pilgern in Norwegen (I pilegrimens fotspor til Nidaros, Cappelen). Die von ihm gegründete Organisation Pilegrimsfelleskapet St. Jakob (www.pilegrim.no) bietet Informationen über die Pilgerwege Europas und ist neben der Kirche die Anlaufstelle schlechthin für Pilgerfreudige in Norwegen. Luthen war einer der ersten, der begann die Pilgerwege in Norwegen zu kennzeichnen, heute sind rund 2000 km Wegstrecke markiert und verzeichnet. Weiterlesen

Neues Gold aus altem Glanz – Das Gudbrandsdal und sein Herrschersitz Hundorp

Hundorp IV

Dale Gudbrandshof in Hundorp/ Sør Frogn Kommune


Artikel von Björn Griebel

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Als Perle hat ihn Ole Tvete Muriteigen, Ordfører der Senterpartiet (Parteivorstand der Zentrumspartei) in Sør-Fron Kommune auf seinem Blogg bezeichnet. „Det er ingen tvil: Dale-Gudbrands gård er en perle i Gudbrandsdalen, og stedet har stort potensiale.” (Es gibt keinen Zweifel: Dale Gudbrandshof ist eine Perle im Gudbrandsdal und der Ort hat großes Potenzial.) An der Schönheit des geschichtsschweren Hofes in Hundorp, nördlich von Ringebu besteht gewiss keinerlei Zweifel. Malerisch am sanften Talhang zwischen dem Fluß Lågen und an der Europastraße 6 gelegen, ist der Dale Gudbrandshof mit seinen renovierten, größtenteils weißen Holzhäusern im Empire Stil ein echter Eyecatcher. Das gilt auch für die weithin sichtbaren Grabhügel.

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Gokstad – Das Schiff aus dem Grab

Artikel von Marian Schubert

Zeitsprung. Wir sind nun seit einiger Zeit aus Norwegen zurück, und noch länger ist es her, dass wir unsere Reise antraten. Anfang August 2013 waren alle Teilnehmer der Reise auf einer malerisch gelegenen Schäreninsel im Süden Norwegens versammelt.

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Zwar war diese Landzunge, welche weit ins Meer hineinreichte von einer Bunkeranlage aus dem zweiten Weltkrieg durchzogen, die sich durch kleine Türmchen hier und da auch oberhalb des steinernen Bodens zeigte. Zwar fuhr jede Stunde eine riesige Fähre nur ein paar hundert Meter von uns entfernt in Richtung Hafen der nahegelegenen Stadt Sandefjord.  Dennoch fiel es mir nicht schwer zu glauben, dass vor hunderten von Jahren hier die so sagenumwobenen Wikinger hausten, Handel betrieben und mit ihren Schiffen in See stachen. Die wunderbare Landschaft und das weite, offene Meer muss schon damals die Leute angezogen haben. Und tatsächlich, die Region um Sandefjord ist geschichtsträchtig. Weiterlesen

Skiringssalr und Kaupang in Viken

Kart_over_VikenEine historische Zusammenfassung der Reise

Es ist jetzt 3 Monate her, als wir uns auf den Weg begaben von den Schärengärten Sandefjords über die Seenreiche Nordmark, das fruchtbare Ringerike und Toten, über die kargen Berge Rondanes hinauf bis zu St. Olavs Ruhestätte: dem Nidarosdom in Trondheim. Von Anfang an war es auch ein historischer Lauf durch die vorchristliche Geschichte Norwegens. Wohl auf kaum einer anderen Route Nordeuropas findet man solch eine Dichte an heidnischer, vikingerzeitlicher und mit Folklore behafteter Geographie wie auf dem Pilgerweg des heiligen Olav II. Haraldsson.

Über diese Dichte sei im Folgenden eine Übersicht gegeben, ein kleiner Reiseführer über die historischen Etappenpunkte heidnischer Geschichte auf christlichen Pfaden. Dieser erste Teil bietet den Auftakt einer historischen Reihe. In regelmäßigen Abständen werden dann die folgenden Etappenabschnitte der Reise folgen.

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Urzeit wars, da Ymir hauste…

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Seit` an Seit` sie stehen
Uralte Kämpen mit Schildschaar und Schwert
Wachen der Zeiten tausende Jahr`
Donnerschwer rauschet ihr Haarweiß zu Tale, laut hinunter
von rüstbeschlagenen Schultern
Und sehet- nicht regt sie Kälte noch Wind
Ist Anmut dem Fremden, ist Demut gekommen
Stets haben sie dem stolzen
den Atem bezwungen…

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Naturmystik, Sagas und Norwegens Identitätskonstruktionen

Artikel von Björn Griebel

Vieles wurde der imposanten Natur unserer Erde gedichtet. Immer wieder trugen außergewöhnliche Berge, beeindruckende Wasserfälle und anmutige Landschaften zur Mythenbildung bei. Viele der eindrucksvollen Naturerscheinungen eines Landes, haben ihre ganz eigene spannende Geschichte. Weiterlesen

Mythologie heute – Trolle und Huldren in den Nachrichten

Artikel von Adrian Schneider

Was sind Trolle, Elfen und Huldren? Marian und Christoph haben uns in ihren Artikeln aufgezeigt, wo sie herkommen und wo man ihnen heute begegnet.

Wo die Elfen tanzen – Marian Schubert

Lardal_kommDoch wie präsent sind diese mystischen Wesen im Norwegen des 21. Jahrhunderts? Und wie lässt sich das annähernd repräsentativ untersuchen?

Die Antwort lässt sich nicht in altern Märchen- oder Sagabüchern finden,…

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Weihnachten und altnordisches Jul – zwei Feste, eine Jahreszeit.

b1Ein heller Stern erstrahlt über einem Stall in Bethlehem. Hier haben die schwangere Maria und ihr Mann Josef eine Unterkunft für die Nacht gefunden. Alle Gästehäuser waren belegt. Kein Wunder, waren doch zahlreiche Menschen nach Bethlehem gereist. Kaiser Augustus hatte zur Volkszählung gerufen und so hatten sich auch Maria und Josef auf den Weg gemacht. Erschöpft von den Strapazen des Tages fallen die beiden ins Stroh und schlafen ein. Doch mitten in der Nacht bringt Maria ihr Kind zur Welt. Liebevoll legt sie es in die Krippe, von Pferden und Eseln umgeben. Bald darauf gesellen sich die Hirten und die Heiligen Drei Könige dazu, die Gold, Weihrauch und Myrre im Gepäck haben – als Gaben für das neugeborene Jesuskind.

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